Unsere Ahnen


Abendstimmung

©Ravena

 

Rosen der Himmel, so zart sich gefärbt,

lieblich die Düfte der dämmernden Stund.

Der Sommer dem Herbste langsam vererbt,

die abendlich Stimmung, goldener Mund.

 

Beginnend die Zeit, des Tees und der Kerzen,

sammelt sichs langsam im Wald und im Feld,

das Korn ist geerntet, die Liebe im Herzen,

begibt sich zur Ruhe, gemächlich die Welt.

 

So möchte ich wandern, am Abend die Straßen,

will Wunder beschauen,ja, wie es sich wandelt.

Möcht sehen besinnend in kleinere Gassen,

verstehen die Zeiten,um welch Sinn es sich handelt.

 

Möcht schwelgen in Blättern, geschriebne Geschichte,

will erinnernd betrauern vergangenes Leben.

Entzünde am Abend diesem Wandel ein Lichte,

und ruhe in mir, will der Stimmung mich geben.


Stille

©Ravena

 

Still wird es um ihn herum.

Die alte Uhr an der Wand,

wandernd trotz ihrer Zeiten,

ob gut - ob schlecht...

 

Bilder von Freude und Trauer

in sich bewahrend,

nichts von sich preis gebend

tickend im Jetzt.

 

Ein Schlag weiter und schon

wird aus Gegenwart die Zukunft,

in der die Zukunft die Gegenwart ist.

 

Eines Tages wird sie innehalten

- die alte Uhr.

 

Ihr Tag, Nacht und Handwerk getan.

Doch nichts von all der Zeit

die vergangen, wird je verblassen.

 

Würdig wird sie thronen,

im Schosse derer, die nach ihm kommen werden.

Ein kleiner Junge mit roteifrigen Wangen

wird vielleicht vor ihr stehen,

ahnend, welch großartiges Werk

die Zeiger einst spielten.

 

Der Alte lächelt in Gedanken daran,

schließt die Augen und tut seinen letzten Atemzug.

Gleichsam endet der Schlag der Uhr, der Uhr seines Herzens.

 

(September 2012)