"Ich kann nicht träumen"



Viele Menschen kennen dies:

 

Sie wachen morgens auf, wissen im günstigen Fall vielleicht noch: "Da war irgendwas", doch ein Bild dazu haben sie nicht mehr vor Augen.

 

Manche Menschen behaupten sogar, überhaupt nicht zu träumen, oder träumen zu können.

Das sind wahrhaftige Fehlinterpretationen, denn jeder Mensch träumt in der Nacht und kann sich unter bestimmten Umständen auch am Tag danach, zumindest schemenhaft erinnern.

 

Das Problem des Erinnerns liegt somit nicht daran, dass wir meinen, nichts zu träumen, sondern vielmehr an unserer hektischen Zeit und unserer ungesunden Lebensweise.

 

Das Stichwort, woran es meist hapert mit dem Träumen liegt zuoberst in dem Wort "Zeit" begründet.

Der Wecker reißt uns aus dem Traumgeschehen und die ersten Gedanken liegen nicht selten bei: "Was muss ich heute alles tun?" - "Hab ich verschlafen?" - "Jetzt aber schnell!"

 

Um Träume ins Bewusstsein zu transportieren benötigt es schon eines gewissen (nicht langen) Zeitraumes, der dies ermöglicht.

 

Als Beispiel: Es gibt einen Unterschied zwischen einem Weg, der gegangen wird, wenn der eine ihn durchhastet und der andere ihn in Ruhe beschaut und alles in sich aufnimmt.

Letztere Person wird vielmehr Erinnerungen, Farben, Gerüche usw. in sich aufnehmen und widergeben können, als die Person, die den Weg im Streß zur Arbeit geht.

Träumen, bzw. ausgeruhtes Schlafen ist so wichtig und unabdingbar für den Menschen, wie das tägliche Brot und das Wasser zum Trinken.

 

Schlaf und das damit verbundene Träumen dient der Erholung von Körper, Geist und Seele. Hier werden Tageserlebnisse verarbeitet. Das Bewusstsein speichert sozusagen die Eindrücke und Erfahrungen ins Unterbewusste ab. Menschen, denen man den Schlaf permanent entzog, reagierten nach einigen Tagen mit Vergesslichkeit, wurden unwirsch und ihre Reaktionen ließen deutlich nach.

Es ist also ein unverzichtbares Geschehen und wir sollten uns diese Erlebnisse, die wir im ruhenden Zustand verbringen nicht nur gönnen, sondern sie ganz speziell in unseren Alltag zur Selbstbewältigung heranziehen.

 

Wer mit seinen Träumen bewusst arbeitet, sie hinterfragt, hinterfragt sich selbst und kann erkennen, worin seine Fehler im Alltag liegen. Das widerrum ist natürlich ein optimaler Grundstein, um sich geistig weiter zu entwickeln, denn niemand ist ehrlicher zu uns, als das eigene Unterbewusstsein.

 

Man kennt mittlerweile viele Traumarten, auf die ich später noch zu sprechen komme.

 

Hier geht es zunächst lediglich darum, das Erinnern an seine Träume zu begünstigen und zu vervielfältigen.

 

Zunächst ist eine ausreichende Wechselwirkung zwischen Person und Schlafbedürfnis wichtig.

 

Wer kleine Kinder hat aufwachsen sehen, weiß selbst, wie unterschiedlich das Schlafbedürfnis vom Alter abhängig ist, aber auch von der Person selbst. Feingefühl ist hier und auch bei uns Erwachsenen gefragt.

Denn man kann nicht nur zu wenig, man kann auch zuviel Schlafen. Resultate davon sind meist körperliche Mißemfindungen, wie Kreislaufprobleme als auch Kopfschmerzen bis hin zu Migränanfällen.

 

Für den erwachsenen Menschen ist darüber hinaus noch wichtig, in welchem körperlichen/seelischen Gesundheitszustand er sich derzeit befindet. Wenn ich an einer Depression leide, muss ich mein Schlafbedürfnis vielleicht sogar reduzieren, um meinen seelischen Kreislauf in Schwung zu halten. Leide ich unter einem grippalen Infekt, ist es evtl. von Nöten den Schlaf zu erhöhen, möglicherweise zu splitten und einen Tagesschlaf mit einzuplanen.

Das Tagesruhen sollte maximal 1 Stunde dauern, besser sind aber 20 Minuten.

 

Die Ernährung spielt für den Schlaf und damit für das Träumen selbst eine wichtige Rolle.

Klar ist, dass zuviel Kaffee am Abend den Körper länger wach hält und wir evtl. damit zu wenig Schlaf bekommen.

Essen wir abends zu spät und zu fetthaltig beeinflusst das den erholsamen Schlaf und auch unserer Figur wird darunter zu leiden haben.

Beruhigende Tees am Abend sind besser als Säfte. Wer keinen Tee mag, kann auch auf Wasser zurückgreifen.

Es sollte jedoch nicht zu viel getrunken und die Blase vor dem Schlafengehen nochmals entleert werden, da dies zur Folge haben kann, dass wir mitten in der Nacht wach werden und zur Toilette müssen.

 

Wecker sollten möglichst immer exakt dieselbe Zeit gestellt werden, damit der Körper selbst einen Rhythmus bekommt.

 

Auch materielle Dinge begünstigen oder beungünstigen den Traumschlaf ungemein.

Eine zu weiche oder zu harte Matraze kann für Unterbrechungen des Schlafes sorgen und somit zu einem gestörtem Schlaf-Traumverhältnis, was irgendwann dazu führt, dass sich das Erinnern an das Träumen einstellt.

Gerüche und Gefühle beeinflussen gleichsam auch im Unterbewusstsein des Schlafes unser Empfinden. Wer kennt es nicht, dass wir träumen, jemand klopft an die Tür und es klopft dann in der Realität?

Genauso verhält es sich mit Gerüchen. Ein Lavendelsäckchen als Dufterfrischer kann den Schlaf beruhigen und unsere Traumerlebnisse positiv stimulieren.

Wenn es zu heiß im Schlafbereich ist, wie zum Beispiel im Sommer, kann man bei geöffnetem Fenster schlafen. Vor das Fenster eignet es sich ein in Wasser getauchtes und ausgewrungenes Handtuch zu hängen. Es sorgt für eine angenehme Luftzirkulation.

Auch die Beschaffenheit der Bettwäsche ist ein wichtiger Faktor. Nicht jeder schläft gerne in dicken Daunen, wo der andere darauf schwört. Nicht jeder mag das Gefühl von Seersucker oder Micorfaserbettwäsche.

 

Für Kinder eignen sich für einen gesunden Traumschlaf sogenannte Traumfänger selbst zu gestalten und über dem Bett zu befestigen. Dieser Brauch stammt von den Indianern und der Effekt ist ein bißchen Magie, aber viel Arbeit mit dem Unterbewussten, welches die Message "Der Traumfänger fängt die schlechten Träume ein" in das Traumgeschehen transportiert.

Am nächsten Morgen kann man die Träume zum offenen Fenster hinauspusten oder leicht ausklopfen und wieder aufhängen. Manche legen sie auch in das frische Morgentau ins Gras.

 

Doch welche Tips kann ich zum Erinnern an Träume geben, die effektiv etwas erzielen, wenn alles andere "gegeben" ist?

 

Hilfreich ist vor dem Zubettgehen, unmittelbar vor dem Erreichen des Dämmerzustandes noch einmal bewusst zu sagen:

 

"Ich träume jede Nacht. Ich träume auch in dieser Nacht. Und wenn ich morgen früh aufwache, dann werde ich mich daran erinnern!"

 

Dieser Satz wirkt irgendwann wie eine Art Mantra und gelangt ins Unterbewusstsein, genau dort, wo es hingehört. Doch nur dieses Mantra vor sich hinzusagen, reicht oft nicht, gerade bei Menschen in der heutigen, gestressten "Managerzeit".

 

Demzufolge muss es einen immer wiederkehrenden Kreislauf geben, der einen Anfang, eine Mitte und einen Abschluss hat.

Der Anfang ist durch das Mantra gegegeben, der Mittelteil ist die Aufgabe des Schlafes selbst und dann fehlt noch etwas für den frühen, stressigen Morgen!

 

Doch was könnte das sein? Die meisten haben morgens wenig Zeit, gerade im Alltag, groß darüber zu sinnieren, oder sich Zeit zu nehmen, daran zu denken, was sie wohl des Nachts "bewegte".

Genau das ist durch Signallernen trainierbar.

 

Wir müssen uns als erstes selbst beobachten. Was ist unser erster Blick, den wir jeden Morgen tätigen?

Der Wecker selbst? Bei den meisten Menschen ist es der Blick auf die Uhr, der Wecker. Auch dieser ist mit einem Signal versehen, der aber zu undeutlich interpretierbar und verwechselbar mit unserem Unterbewusstsein wäre.

Der Wecker signalisiert Streß! Doch genau dies können wir uns zu Nutzen machen und ihn mit einer streßfreien Erinnerung kompensieren.

Dazu reicht ein kleiner Klebepunkt (Farbwahl: Lieblingsfarbe), den wir direkt an den Wecker befestigen.

Dieser wird vor dem Aufkleben "besprochen".

 

Das könnte wie folgt aussehen:

 

Nachdem wir uns für einen Klebepunkt entschieden haben "weihen" wir diesen Punkt in unser Unterbewusstsein ein.

Gedanklich transportieren wir hier (oder auch laut gesprochen) die Message:

Wenn ich dich ansehe, dann weiß ich, dass ich geträumt habe. Ich weiß auch noch ganz genau, was ich geträumt habe. Du bist mein Traumfesthalter und wirst mich jeden Morgen daran erinnern, mich erinnern zu können.

 

Wenn man den Traum dann einmal "fest erinnert hat", kann man in der Dusche oder beim Kaffee aufsetzen weiter darüber sinnieren.

 

Beim Frühstück sollte man sich dann kurze Notizen zum Trauminhalt /Symbolik aufschreiben. Man kann nun abends getrost auf dieses Stück Papier zurückgreifen und in Ruhe durchdenken, was man am Tag zuvor getan hat (ob es etwas mit dem Verarbeiten von Erlebten zu tun hat) oder ob der Trauminhalt eine tiefere Symbolik hergibt.

 

Jeder Mensch träumt. Vor allem aber in den sogenannten REM-Phasen. Das sind die Phasen, in denen die Augen anfangen "zu zucken". Wer also wirklich der Meinung ist, er kann nicht träumen und/oder möchte unbedingt wissen, was man träumt, kann es ja mal damit versuchen, einen Partner zu bitten, den Schlaf zu überwachen. Stellt der Partner dann fest, das gerade eine solche REM-Phase stattfindet, muss er den/die Betroffene(n) wecken. Der/die Betroffene selbst muss sich dessen bewusst sein, dass er/sie geweckt wird und sich darauf einstellen, gleich von dem Traum zu berichten.

 

REM-Phasen gehen über einen längeren Zeitraum. Können also nicht verpasst werden.

 

Das "Experiment" sollte auch nur hin und wieder angewendet werden, da sonst der erholsame Schlaf zu kurz kommt. Weiter stellt dieses Experiment eine Möglichkeit dar, sich selbst in den Klartaum zu bringen.