Perthro



Geheimnis

©Ravena

 

Geheimnis

frostklares Schweigen

herbstfarben wehende Luft

sommerlicher Glanz der Augen

 

Schlüssel



Perthro

©Ravena

 

Nun wurde beschlossen zu schweigen,

zu versiegeln die Seiten des Buchs.

Am Ende, ja da wird nichts bleiben,

als der Anfang meines Gesuchs.

 

Was ich tu, was ich denk, was ich rede,

zerfällt zu Staub, fällt hinab, wie ein Stern.

Und der Lügen Morast, einfach jede,

machst zu eigen dir einfach zu gern.

 

Es "gebührt" dir fortan noch mehr Ehre,

sogar dem, der dich schalt deines Hass.

Ich zerfalle zu Staub, wie im Meere,

der Jungfrauen gleich, kühles Nass.

 

Das Kapitel ist hier nun zu Ende,

die Feder, sie schreibet nicht mehr.

Schattenspiel gegen lichtener Wände,

setzt ein Grau sich in ihm zur Wehr.

 

Blutig rot sind die Seiten, die Zeilen,

schwarzer Tunnel der Inhalt Beschreib.

Doch ich möchte nicht länger verweilen,

kein Zuhause, kein Heim, kein Verbleib.

 

Ich hasse das Buch, möchts zerreissen,

möchts verschenken, an dem, den ich hass.

Doch die Nornen, sie taten verheißen:

es ist Dein, es ist Dein, es ist das...

 

Buch aus den Hallen, der Nornen,

hast gelangt mit der Hand, als man sprach,

hast es gewoben, geschrieben, geboren

unauslöschlich die Zeilen hernach.

 

Wo ich steh, wo ich geh, wo ich weile,

was ich tu, was ich denk, was ich werd.

Überall verfolgt mich Zeile für Zeile,

jedoch schweig ich fortan, bis ich sterb.