Isa


Die Rune in der Interpretation


Einsamkeit ©Ravena
Einsamkeit ©Ravena

Einsamkeit

© Ravena

 

Stille, ein Blatt fliegt vorbei.

Auf ihm verfasste Worte.

Wer es wohl geschrieben hat?

Welchen Sinn man in ihm erfassen mag?

 

Innenschau, an der großen Tafel.

Leere Stühle wohin das Auge blickt.

Stimmen hallen wider,

doch nur in mir selbst.

 

Erinnerung, an die Sonne.

Warme Strahlen und ein Hauch von Wind.

Er trägt den Frühling in sich,

doch in mir will er nicht erwachen.

 

Tränen, geschickt als Botschaft.

Ins seichte Wasser gefallen,

ein leeres Blatt Papier macht Sinn.

Es ist die Stille der Einsamkeit, die spricht.

 

(2012)

 



Der Weg ©Ravena
Der Weg ©Ravena

Der Weg

©Ravena

 

Saß ich beim Feuer in finsterer Nacht,

in den Weiten des Himmels,

den Zauber vollbracht.

 

Ich schaute und säte und folgte dem Wind,

in der Dunkelheit viele,

doch einsam mein Kind.

 

Den Fuß setzt ich in Perlen des glitzernden Moos,

in den Fluss des Lebens,

die Kälte der Schoß.

 

Wandernd durch Welten, durch Weiten der Drei,

gewandelt im Feuer,

doch nie wurd ich frei.

 

Suchend die Augen und schützend die Hand,

ich erreichte das Höchste,

des Einsamen Land.

 

(2007)

 



Die Kristallprinzessin

©Ravena

 

In einem Turm, tief drunten im Meer lebt eine Meeresprinzessin. Als sie ihr Herz verloren hatte, wollte sie verbrennen - doch ihr Vater hielt sie davon ab. Schließlich sollte sie mit ihm das Meer regieren und nicht den Tod am Land der Menschen, in der heißen Sonne finden.

 

Als sie sich ertränken wollte, lachten die Meerestiere sie aus.

"Du kannst nicht ertrinken, weißt Du das denn nicht?", riefen sie.

 

Ihre Tränen füllten tagein, tagaus das Meer, bis ihr Vater es mit der Angst zu tun bekam und zu ihr sprach:

 

"Mein Kind, wenn Du weiter so traurig bist, wird das Land untergehen unter Deinem Tränenmeer! Halt doch ein, ich kaufe Dir auch, was Du Dir wünscht!"

 

Das tat der Vater auch, doch die Prinzessin hielt nicht mit ihrem Kummer an und je mehr man ihr brachte, goldene Kleider, Schmuck und Kristallblumen, um so mehr weinte sie sich das Herz aus der Seele.

 

Als sie in ihrem Bett saß und eine Kristallblume an sich presste, tropften die Tränen auf ebenwelche und diese begann zu blühen. Sie schillerte in den reinsten Farben und wuchs und wuchs.

Dann sprach die Blume zu ihr: "Willst Du für immer aufhören zu weinen, dann schließ Dich uns an und werd unsere Königin. Mit Dir aber wird, ebenso wie Du das Meer gefrieren und kein Leben wird sich mehr regen. Doch alles, alles ist wunderschön und Du wirst wieder lachen können."

 

Da tat die Prinzessin, was man ihr anbot und wurde zu buntgläsernem Eis. Mit ihr begann das gesamte Meer zu gefrieren.

Nur des Nachts bei voller Stunde tanzt sie im Saal der Riffe mit allen Bewohnern. Und es scheint, als sei sie glücklich.

Doch wenn die Stunde vorbei ist, sie zurückmuss in ihre Starre aus Eis und Kälte, rinnt ihr in Erinnerung eine Träne die Wange herab



©Ravena
©Ravena

 

Isas Höhle

© Ravena

 

Gefolgt den Rufen meines Meisters,

trockener Weg mein Untergrund.

Rankend die Säulen himmelweit,

silbern glänzt es, dunkler Schlund.

 

Gebannt vertrau ich seiner Stimme,

mich schrecket nichts, nicht einmal Ich.

Zu erlernen neue Gaben, um zu finden,

magisch kalt erreicht es mich.

 

Wir frieren nicht trotz aller Kälte,

wir schauen in des dunkelst Tief.

Auf meiner Rechten hockt der Rabe,

flüstert seiner Stimme tief.

 

Aufgeregt zerrt er an meiner Hand,

als wenn er mir was sagen will.

Wirkung heißt das Zauberwort,

und sieh hinaus...

die Welt steht still.