Wurdarborn Projekt


  Persönlichkeiten werden nicht durch schöne Reden geformt, sondern durch Arbeit und eigene Leistung.

(Albert Einstein)

 

  Freude an der Arbeit lässt das Werk trefflich geraten.

  (Aristoteles)


Das Wurdarborn Projekt stellt eine gemeinsame Arbeit in Wort und Bild, zwischen (spiritueller) Fotografie und (magischer) Wortarbeit dar.

 

Das Projekt kam zustande, als ich im Asatruforum im Jahr 2010 auf die Person traf, die hinter dem Nicknamen Wurdarborn steckte.

 

Nach einem Probegedicht fand sich schnell heraus, dass Wortfluss und Bild sehr gut zusammen harmonierten. So beschlossen wir, Wurdarborn und ich, Ravena daraus ein gemeinsames Projekt zu gestalten, welches hier und auf den Seiten von Wurdarborn immer aktualisiert wird.

 

Bei Interesse finden Sie unsere gemeinsamen Werke auch im o.g. Asatruforum.


©Wurdarborn
©Wurdarborn

Ansporn

©Ravena

 

Aufgehangen nach den Tänzen

Elfenschuh an Elfenschuh.

Weiß und Purpurn, wie sie glänzen,

Grün deckt Träume sorgsam zu.

 

Großvater Tau darauf bedacht,

früh morgens zart die Schuh zu klopfen.

All dies bevor die Sonne lacht,

betupft er sie mit reinsten Tropfen.

 

Elfenprinz und seine Maid

schmückt der Schlaf, bis Mond sie weckt.

Angezogen schönstes Kleid,

der Fuß sich in die Schuhe streckt.

 

So adrett geht es zum Fest,

drei mal drei, mal drei der Schritte.

Ansporn Freude hinterlässt,

dem Blütenmeer erweiternd Mitte.

 


 ©Wurdarborn
©Wurdarborn

Magischer Schimmer

©Ravena

 

Gerufen aus dem stillen Dunkeln,

wollt ich wissen, was da sei.

Geboren aus des Willen Funkeln,

erhob sich vor mir Zauberrei.

 

Gewagt den Blick in Zukunftsspiegel,

gewagt zu öffnen, goldnes Tor.

Zerbrochen wundersames Siegel,

der Blick dahinter ward Blick davor.

 

Ich male Farben in die Worte,

ich singe Schweigen ins Papier,

wag zu öffnen weitre Pforte,

fliege weder dort, noch hier.

 

Gläsern ist es ganz da unten,

schwarz ists oben, Mitte samt,

mancher Körper wurd geschunden,

in dem Grau sein Schicksal fand.

 

Verlangend ist die Opfergabe,

legt sich klammernd um den Grund,

was du gesehen sagt die Sage,

doch versiegelt bleibt dein Mund.

 

(2011)

 


 © Wurdarborn
© Wurdarborn

Die Gabe

©Ravena

 

Den Wunsch getan in Winternacht,

sollt füllen eine Leere.

s´ward kalt unter der Sternenpracht,

der Stab hinzu in Quere.

 

Als Opfer diente dieses Holz,

´s ward alles, was er legte.

In ihm gefangen Mut und Stolz,

unsicher, was er wägte.

 

Doch blieb ihm nichts als dieses mal,

und seufzend ging er fort,

das Leben selbst war seine Wahl

die Hoffnung ließ er dort.

 

Vergangen nun der Winter ist,

vergangen auch das Kalt.

Die Sonne wärmt, was er vermisst,

der Rückblick nunmehr alt.

 

Dieser Tage ging er hin,

zu schauen, was er säte,

freudig beugt der Wunsch sich ihm,

durch Grünwerk, welch´s er spähte.

 

(02.06.2011)

 


Fotografie von Wurdarborn
Fotografie von Wurdarborn

Besonnenheit

© Ravena

 

Hier lege Rast, hier halte Ruh`,

besinn dich alter Zeiten.

Halte Rat, dann höre zu,

Fosite soll´s begleiten.

 

Den Müßigang im Sonnenschein,

wäge ab und messe auf,

groß die Welt, doch ganz allein,

so schau dem Sonnenlauf.

 

So wie es geht, wie´s stetig wird,

nichts kann bleiben, wie es war;

alles wird vom Wind verweht

die Luft schwingt rein und klar.

 

Das Aug` verschließt sich, tut sich auf,

nach langem Warten, - Hoffen.

Die Milde steigt sodann herauf,

der Geist erfasst es offen.

 

Gereinigt zieh von diesem Ort,

lass Groll und Zorn von dannen.

Lass geh´n das Alte endlich fort,

wie Rauschen in den Tannen.

 

Wir hielten Rast, wir hatten Ruh´,

besonnen alter Zeiten.

Ein hoher Rat tat dann hinzu

und wird uns stets begleiten.


Fotografie von Wurdarborn
Fotografie von Wurdarborn

Balders Versprechen

© Ravena

 

Näher rückt die goldne Stunde,

der ich erwache - langer Schlaf.

Es ist eine alte Kunde,

schau des Lebens bei Bedarf.

 

Friedlich verbring ich lange Zeiten,

in dunklen Hallen, fern von hier.

All das ist nur Vorbereiten,

auf den Schwur, den gab ich Dir.

 

Dreh immer weiter an dem Rade,

was sich kündet Zeitenglas,

und der Nächte finstre Gnade,

verliert das letzte Übermaß.

 

Ich werde wandeln, wie einst in Tagen,

so wie´s geschrieben auf Papier,

wo sich finden alte Sagen,

wo man erzählet sich von mir.

 

Gebe Hoffnung auf das Licht,

ich bin Balder, Sohn der Hohen,

im Dunkel auch erlösch ich nicht,

niemand kann mit Kälte drohen.

 

Wo ich erscheine, wem ich mich zeige,

dem befällt des eigen Glück,

schillernd brech ich mich durch Zweige,

des Zeitglas Maß kennt kein Zurück.


Fotografie von Wurdarborn
Fotografie von Wurdarborn

 Tröstendes Erwachen

© Ravena

 

Gesang der Dunkelheit, tröstende Führung,

die Schritte lenkend.

Augen blicken ins Leere

- kein Zurück, nur ein Voran -.

 

Im Nebelschein der wogenden Hoffnung

entdeckend die erwachende Stille.

Harmonisch senkt sie sich

im wiegenden Takt des grauen Dunstes

auf aller müden Glieder.

 

Steifgefroren sind die armen Seelen.

Nichts bleibt, von dem was schien.

Erbarmungslos drückt der satte Dunst,

unaufhaltsam gleich des Weges.

 

Die Pfade erscheinen in dieser Zeit

schmaler noch, als Stege es sein können.

 

Sprachlos richte den Blick in die Zukunft.

Ein neues Netz wird gewebt,

aus Erinnerung, Gedanken,

 

~ Leben ~

 


Fotografie von Wurdarborn
Fotografie von Wurdarborn

Das Geheimnis der Dunkelheit

© Ravena

 

Verborgen, wie Hände hinter dem Rücken

im nebligen einsamen Schein, .

Es sind nicht Blumen hier wohl zu pflücken,

es bist Du ~ und Du bist allein.

 

Düster umklammern sich die Sorgen

wirds ein Hinein, vielleicht ein Hinaus?

Gar wünscht Dir den Himmel zu borgen,

doch der Himmel, ~ die Lichter ~ geh´n aus.

 

Nichts ist wie es scheint, froh des Lebens,

lebst im Trug, lebst in Lug, lebst im Schein

und das Flehen, das ist hier vergebens

hier stehst Du ~ und Du bist allein.

 

Streich die Ängste, die Sorgen, Gedanken

mach Dich frei von dem Trubel, wie sie,

lass die Schatten sich weben, sich ranken

sing die Töne, die Dunklen ~ ...wie..

 

wie ein Kind ohne Furcht, nur Vertrauen,

wie ein Held, der weiß, dass er stirbt.

Und halt Schau nach dem Schatten, dem Grauen,

ja schau, wie er ganz Dich umwirbt.

 

Denk an Tod, denk an Sterben, Vergehen,

denke nach, wisse gleich, Du bist Nichts.

So wie Blumen verwelken, verwehen;

Spüre: das ist das Gewinnen des Lichts.

 

Gib Dich hin der Melodie des Vergangen,

lasse Tränen erklingen im Takt.

Und erspüre in Dir das Verlangen:

versiegel der Dunkelheit Pakt.


Fotografie von Wurdarborn
Fotografie von Wurdarborn

Herzstück

©Ravena

 

Ich erwache

erstrahle mit neuem Gesicht,

wärmendes Herzstück,

ich bringe das Licht.

 

Prickelnd Gefühl,

wie Verliebtheit beinah,

ein Gruß aus der Ferne,

sei meiner gewiss ~ immerdar.

 

Untrennbar die Seele,

Raum zu Raum

Zeit zu Zeit

der Dunkelheit Traum,

es ist bald soweit.

 

Jeder Morgen - mein Wachsen,

ich erkenn mich in ihm,

und das Prickeln wird stärker,

geb ich mich hin.

 

Ich bin Zeuge des Lebens,

ich bin, was ich bin,

ja, ich bin Helfer des Gebens

das ist mein Sinn.


Fotografie von Wurdarborn
Fotografie von Wurdarborn

Wunderlicht

©Ravena

 

In Ehrfurcht steh ich schweigend,

vor deinem Angesicht,

im Herzen mich verneigend,

führst mich - göttlich Licht.

 

Verlangend ziehn die Arme,

die Schritte schwer im Hain,

ich flehe tief:"Umgarne,

lass mich werden dein!"

 

Verschwimmend sind die Hände,

seh sie schon gar nicht mehr,

ich flieg durch feste Wände,

vergessend, wer ich wär.

 

Wär all dies nicht gewesen,

hätt ich es nie gesehn,

so würd ich wohl verwundert

an euch vorübergehn.

 

Ich würd dich niemals sehen,

erkennen würd ich nichts,

blind vorüber gehen,

am Schein des Wunderlichts.


©Wurdarborn
©Wurdarborn

 

Ritusplatz
©Ravena

Hier ließ Frau die Hüllen fallen,
an der Götter Kraften Maß.
Und der Einsame ganz bedacht in Ahneshallen,
wo Jungfer freier vor ihm saß.

Kehr ein, kehr ein mit Opfergaben
bringe dar, was in dir liegt.
Sollst am Ende von dem haben,
welcher Herz und Seele wiegt.

Vornherum kniete er, der Weise,
stellet auf der Lichter heilig.
Innenschau und Weltenblick sprachen leise,
während andre hasten eilig.

Kehr ein, kehr ein mit Opfergaben
bringe dar, was in dir liegt.
Sollst am Ende von dem haben,
welcher Herz und Seele wiegt.

Jungfrau ließ hier sich verführen,
schmachtete dem feuernd Blick,
des Einsamen Herze zu berühren,
doch es führt´ kein Weg zurück.

Kehr ein, kehr ein mit Opfergaben,
bringe dar, was in dir liegt.
Sollst am Ende von dem haben,
welcher Herz und Seele wiegt.

Und sie beteten an, der hohen Heiten,
Blut hat sich vergossen dieser Ort.
Ließen sich in Reiche leiten,
schwanden in des Geisten Wiege fort.

Kehr ein, kehr ein mit Opfergaben,
bringe dar, was in dir liegt.
Sollst am Ende von dem haben,
welcher Herz und Seele wiegt.

Vollbracht ward bald das glimmend Lied,
gesättigt wurde Mann und Frau.
Hier jedoch auch, was sie wieder schied,
des tiefen Blick zur Innenschau.

Kehrt heim, kehrt heim mit euren Gaben,
seht hin, was fortan in euch liegt.
Ihr werdet immer von dem laben,
welcher hat euer Herz und Seel´ gewiegt.


©Wurdarborn
©Wurdarborn

 

Elfentraum
©Ravena


Geküsst ward ich an diesem Ort,
geschmeichelt meiner Sinne,
streichelnd fährt der Fließbach fort,
Wunsch fließt leis mit klarer Rinne.

Als es mich packte wohlverträumt,
ich wacht der Tage Stunden,
hier wo ich hab an Zeit versäumt
tat mich der Elfen Traum zu kunden.

Ich tauchte ein in ihren Tanz
die Farbenpracht hab ich erblicket.
Sie erstrahlen hell in ihrem Glanz
lüstern wurde ich erquicket.

In dem Grünfarn an der Ecken
spielen ihre Kleinen,
brich den Blick, wenn sie dich necken,
sonst wird das Seelenblut der Deinen,
sich entrücken an der Stelle,
dort wo du verweilst,
wende ab das Aug´hinfort,
sieh, dass du dich eilst.

Hinten dort, wo Stein erwärmt
von himmelsklarer Sonne,
da wo es summt und leise schwärmt,
dort tanzen voller Wonne.
Es wird nun heikel, was ich seh,
mir der Sinn vorbeigeflogen,
Elfenmann reicht Blütenfee,
und mein Herz ward aufgewogen.

Ihr Stimm, ihr Sang, ihr Botenwort,
hat schon so Manch das Herz geschand
ihr lieblich Reiz, ihr Herzenspfort
nimmt meins sodann als Pfand.

Und wacht ich auf aus diesem Traum,
wo endlos Zeiten in sich sind,
vergess ich nie des Schicksals Saum,
wenn wärmer wird der leise Wind.



©Wurdarborn
©Wurdarborn

 Wodans Flug
©Ravena

Hinein ins braune Haufenwerke,
schleichen sich die kleinen Wesen,
Elfentanze, träumend Zwerge
Flugessalb´, der Hexen Besen.

Hoch hinauf das rote Haupte,
streckend nach dem Wohlverbleib.
Mancher einst noch glaubte,
es wär ein Todeszeitvertreib.

Berkan steht in der guten Nah,
hat wie er den weißen Fuß.
Wer kostete, der wohl dann sah
wie Wodan aus dem Fluge grußt.

Doch seid bedacht bei dieser Reise,
mit Umsicht man nur fliegen kann.
So fliegt auch bald der alte Weise,
der Zauber
liegt
in
seinem
Bann



© Wurdarborn
© Wurdarborn

 Letzte Ruhe!?
© Ravena

Dort wo der Schnitter angesetzt,
wo kein Wind sich regen will,
verstorbne Ruhestätte hier zuletzt,
hier bist du nun
und
es
ist
still

Karges, aufbäumendes Verlangen
Hel hat ihre Spurn gelassen
um ihr Leben sie noch rangen
Modernd Geruch in diesen Blassen.

Denn Tapferkeiten, Kampf und Mute
so wird es heißen immerdar,
siehst du im Schlechten auch das Gute,
ist Wegbereiter, oh fürwahr.

Unverzagt sich ewig reget
das lichte Grün im Hoffnungszeichen,
wenn Totensang sich säuselnd leget,
er muss dem Leben wieder weichen.

Dort wo Götter Leben walten,
dort wo der Geist der Heiden liegt,
wird die Erde nie erkalten
und das was bleibt,
das
ist
der
Sieg!



© Wurdarborn
© Wurdarborn

 Holler
©Ravena

Im Tageslicht da wiegen
sich die Hollerbüsche karg.
Doch lichter Schein vermag zu trügen,
da Holler man im Mondeslicht befragt.
Es lebet hier der kleinen Wunsch,
es wohnt in ihm das Feenreich
und sie tanzen, tanzen frei
wenn Luna glanzt mit Silberstreif.
Im Morgentau Frau Webe strickt
dort wirft sie ihre Fängen aus,
den Ruf sie nach der Seele schickt
verliert sich bald in ihrem Haus.
Und glüht die Helle über Landen,
strahlt sie Schatten durch Geäst,
manch einer Hollerglück empfangen,
in Gleichem feiert man ein Fest.
Sie lassen los nicht vor dem Morgen,
reißen dich in ihrem Bann,
in ihrem Glück,
hier vergißt, wer Kummer und auch Sorgen
so kehrte manch Wandersmann
zu seinen Sinnen nie zurück.



©Wurdarborn
©Wurdarborn

 

Winterstille
© Ravena

Durch der kühlen Welten Weiten,
zieht sich Stimmung der Natur.
Stiller Reif ruht sanft verschlafen,
Stille über Feld und Flur.

In den Wipfeln flüstern leise,
Wesen, die sonst niemand sah,
sprechen ihre eigne Weise,
aus der Stille, welche sie gebar.

Halten Wacht in diesen Zeiten,
sind uns nah in ihrem Sein.
In weißer Pracht sie uns begleiten
wenn wir kehren wieder heim.