Neu-Jahr
©Ravena
Neues Jahr wurd heut geboren,
Glocken klingen hell es ein.
Was im Letzten blieb verborgen,
soll in diesem s´Glücke sein.
Grünen Klee gereicht zu Neuem,
Schornsteinfegergruß in Kohlen.
Dieses Jahr sollt sich nicht scheuen,
jeden Wunsch herbeizuholen.
Schwanenspiel
©Ravena
Mein Kleid ist eine Feder,
weiß, rein und schön.
Meine Augen verborgen,
hinter einer schwarzen Maske.
Anmutig, stolz und erhaben
nennst Du mich -
wenn Du mich aus der Ferne betrachtest.
Beim Blick in den Spiegel des Sees
erkennst Du, wer ich wirklich bin.
Eostre
©Ravena
Aufgewacht in warmen Daunen,
die Finsternis ist früh vorbei.
Wir geraten neu ins Staunen,
ja, wir atmen wieder frei.
Morgenstrahlen dieser Tage,
Dein Kleid ist schimmernd wunderbar.
Oh Eostre, Deiner Sage:
Leben ewig immderdar.
Frühlingsbote
©Ravena
Aus dem Kalten, zart verschlafen,
dringt ein Engelgrün empor.
Warm tut Vater Frost nun strafen,
schleicht sich aus dem Himmelstor.
Erster Bote dieser Ähren,
die da kommen aus dem Tief.
Wollen zeigen, sich bewehren,
erwachen lassen, was lang schon schlief.
Beltane
©Ravena
Hexenbesen tanzen heuer,
tanzen in die Nacht hinein.
Vertreiben alte Ungeheuer,
und ein Gehörnter tritt herein.
Jagt die bunten, langen Röcke,
durch das Feuer, durch den Rauch.
Gehts auch über Stein und Stöcke,
so ist es doch ein alter Brauch.
Freude, Singen, Tanz, Gelächter,
findet sich manch Liebespaar.
Was heut gezeugt, das bleibt gerechter,
Beltane ist! - die weisend Mar.
Feuerfrey-a
©Ravena
Komm herbei, Du Weib entzückend,
lass Dich nieder, wo wir sind.
Komm zu mir und sei beglückend,
da Du bist ein Feuerkind.
Freya, Freya, hohe Liebe,
zündelnd weich sind Deine Funken.
Das Sehn sich sucht in Deinem Herzen
darin sind wir ganz ertrunken.
Feuer frei, lass mich erstrahlen,
aus mir heraus, in Dich hinein.
Liebestropfen wollen malen,
Name Feuerfreya Dein.
Heuschober
©Ravena
Lange goldne, reife Ähren
wiegen sich im Sonnenschein.
Und der Bauer Klaus, der Alte
holt es in den Schober rein.
Und das Gretchen mit dem Liebsten,
wiegt sich gleich dem Ährentakt.
Liegt im Schober nah beim Abend,
tanzt mit ihm den Liebesakt.
Sonnenrot verspricht dem Abend,
verspricht dem Tag, vespricht auch ihr,
Wenns Morgen wieder werden wird:
ist der Liebste Heuert Dir.
Erntezeit
©Ravena
Rote Äpfel, grüne Birnen,
Schüttel uns, wir sind schon reif.
Rufen sie vom Baum herunter,
Goldmarie zum Stamme greift.
Kartoffelfrüchte, Möhrenstangen,
tief in Mutter Erde Schoß.
Wie sie reif, oh, wie sie prangen,
geerntet für den Hunger groß.
Brot gebacken, Kuchengabe,
vergiss auch Du nicht, wer Du bist.
Sage Dank, stets alle Tage,
sage Dank, für das Du isst.
Scheiding
©Ravena
Lass uns suchen, lass uns trennen,
die Spreu vom Weizen, es ist Zeit.
Zeit dafür, es zu benennen,
was Gut, was Schlecht, was schon bereit.
Auch aus Spreu kann man gewinnen,
wie man aus Steinen Häuser baut,
und auch Wege, um zu beginnen,
was man sich vorher nicht getraut.
Drum lass uns suchen, lass uns trennen,
die Spreu vom Weizen, es ist Zeit.
Zeit dafür, Zukunft zu benennen,
was wird, mir gleich... - ich bin bereit.
Traubenfest
©Ravena
Ein Weg, umzäunt von Wiesen und Hängen.
Noch ist es Sommer.
Die Reben linksseitig, - unter uns, rechts im Tal,
die alte Burg.
Vor langer Zeit wurde hier gelebt
und einmal noch dürfen wir es miterleben.
Freundschaftlich umfasst Du meine Hand
und ziehst mich weiter.
Hochzeit soll gefeiert werden...
Hoch-Zeit der Trauben.
Aus der Ferne höre ich fröhliches Lachen.
Das Fest hat begonnen.
Seelennebel
©Ravena
Alte Geister kehren heim.
Im Seelennebel gefunden,
erkannt und gebunden.
"Ich werde Dich wiedersehen",
Deine Worte.
Zwischen den Welten,
inmitten einer Nebelbank
erkenne ich Dich wieder.
Oski
©Ravena
Am Abend in den Weihenächten,
es ward Jul, so sagte man.
Tat sich auf mit Wundermächten,
ein Fremder auf die Reise dann.
Wünschelruten in den Händen,
Jutesack befüllt mit Gaben,
auf dem Rücken, nah den Lenden,
beschenkt die Mädchen und die Knaben.
Hat ein Herz für Has´ und Reh,
stapft im Wald, der Wege Schnee.
Beschert auch große, gute Leute,
damals schon, genau wie heute.
Es ist Allvater, der sich dort rührt,
das Mondlicht seine Schritte führt.
Still, sei leis´, ich hör ihn nah,
"Oski, gewähr den Wunsch so wahr!"
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