Die Esche
Die Esche symbolisiert in der germanischen Mythologie den Weltenbaum
Yggdrasil. Andere behaupten, Yggdrasil sei eine Eibe, jedoch keine Esche. Der erste Mann wurde aus dem Holz einer
Esche geschnitzt und der
Speer des Odin, Gungnir wurde aus Eschenholz geschaffen. Somit fällt das Holz der Esche eine gewisse Symbolik von
Urkraft (der erste Mann und auch
der Bezug zum Gungnir) und die Möglichkeit auf
Allwissenheit in Bezug auf die Möglichkeit hiermit in
alle 9 Welten reisen zu können. Die Esche hat also einen Bezug zum
Schamanentum, ermöglicht und/oder vereinfacht
Geistreisen, und steht für das Erlangen von
Wissen und
Weisheit.
Weiter wird die Esche auch als
Baum des Thing gesehen. In früheren Zeiten hielten unsere Vorfahren gerade unter Eschen Gericht, da in der germanischen Mythologie gesagt wird, die
Götter sollten im Schatten der Weltenesche Thing gehalten haben. Richard Wagner bringt in seiner Oper "Götterdämmerung - Ring des Nebelungen" im vierten Teil zum Tragen, dass die Weltenesche
symbolisch beim Untergang der Götter bricht.
Zu früheren Zeiten glaubte man, es würde Unglück bringen, wenn man die Äste einer Esche
ohne wahrhaften Grund abschneiden würde. Dieser Kult
erinnert mich ein wenig an das Schneiden der druidischen Misteln, die nur zu einer bestimmten Zeit, mit einem einhergehenden Ritual und mit einem wahrhaften Grund geschnitten werden
dürfen.
Dem Eschenholz wird
Glück und
Hellsichtigkeit als Gabe für den Träger zugeschrieben.
Die Wurzeln der Esche bezeichnet man als "tiefwurzelnd" und "weit verästelnd", was für mich einen weiteren Bezug zum Weltenbaum schafft, der seine Wurzeln oben wie unten hat und mit allem in
einem schwingt. Die Pflanze gehört weiter zu den "Lichtbaumarten", welches ich hier mal in Bezug auf das Erlangen von
Erkenntnis im Bezug auf
Wissen und Weisheit verarbeite.
Interessant ist auch noch zu erwähnen, dass auf einem Baum rein weibliche, reiin männliche, aber eben auch zwittrige Blüten bestehen können (die Wandlungsfähigkeit des Odin? ) Die Esche
benötigt einen sehr nährstoffhaltigen Boden.
In der römischen Mythologie heißt es, dass die
Liebespfeile des Amor aus Eschenholz gewesen sein sollen.
In Schottland heißt es, dass ein Eschenzweig als Symbol über dem Ehebett dem Paar das
Eheglück bringen sollte.
Auch der Mythos um die Vampire nutzt bevorzugt Eschenholz, neben Ahorn, Espe oder Hagedorn, um die sogenannten Holzpflöcke herzustellen, mit dem man dem Vampir das Herz und damit die
Verbindung in diesseitige Welt durchbohrt. Ferner kann man daraus ableiten, dass ein Athame aus Eschenholz in einem Ritual
gegen Energievampirismus Hilfe verspricht.
Zu den medizinischen Heilwirkungen der Esche ist folgendes zu sagen:
Bereits in der Antike und im Mittelalter war der Eschenbaum als Heilpflanze und Medizinbaum bekannt. Hierbei wurden das Blatt, die Rinde, die Frucht und der Samen für die Zubereitung von
Medizin verwendet. Zurückzuführen ist das auf seine heilende Wirkstoffe wie:
- ätherische Öle
- Cumarine²
- Flavonoide³
- Gerbstoffe
- Harze
- Mineralstoffe
- Vitamine
Die Rinde der gewöhnlichen Esche zum Beispiel wurde als Pulver, Rindenbast, Tee-Sud, Tinktur, Wundholz oder für Verbände genutzt. Eingesetzt wurden Essenzen der Esche zur Blutstillung,
Blutreinigung, Wundheilung oder gegen Entzündungen, Fieber und Schlangengift.
Die getrockneten Früchte, Samen und Blätter der Esche wurden als harntreibendes Heilmittel gegen Gallensteine, Leberkrankheiten, Ödeme und Wassersucht sowie als Salben gegen Gicht und Rheuma
verwendet.
Noch heute wird in bestimmten Gegenden von Deutschland der
Eschengeist gewonnen. Dazu werden Eschen-Samen, Melissenblätter, Majoran (Wilder Dost), Pfefferminzblätter und
Rainfarnblätter (kein Farn!) einige Wochen in Alkohol eingelegt.
Äußerlich eingerieben findet die Esche ihre Heilwirkung in Bezug auf Gicht, Hexenschuss, Rheuma und Muskelkater.
Die jungen (noch klebrigen) Blätter finden in der Küche ihre Verwendung in Salaten.
Aus der Manna-Esche wird z.B. in Sizilien durch das Anritzen der Rinde das sogenannte Kambium gewonnen. Dieser süße und klebrige Saft gilt als heilbewährt zur Herstellung von Hustensaft und
abführenden Mitteln (bei Verstopfung).
Eine Runenzuordnung der Esche würde ich in erster Linie dem Ansuz zuschreiben, Rune des Odin, des Wissens und der Weisheit. Durch die
Verbindung zwischen Himmel und Erde, aller Welten tritt hier an zweiter Stelle in Kraft.
Weiter sehe ich hier Algiz gepaart mit Raidho zur Bereisung der neun Welten und damit einhergehend Tiwaz, dem niemals sein Ziel verfehlenden "Gungnir". Da die Esche auch als Thingholz
beschrieben wird, was läge da näher, als auch Tiwaz der Rune für den gerechten Sieg einzeln herzunehmen.
Von der Bedeutung des Glückes ziehe ich hier ferner auch noch Wunjo in Betracht, die Rune der u.a. die Wunscherfüllung zugesprochen wird.
Cumarine² = findet Verwendung in der Parfümerie als Duftstoff, daneben findet es in der Küche Einsatz zum Aromatisieren von z.B. "Maibowle". Durch den
vanilleähnlichen Geschmack finden Cumarine Verwendung als Ersatz der echten Vanille. Aufgrund dieser Eigenschaft bekamen Cumarine auch den Namen "mexikanische Vanille".
Flavonoide³ = Flavonoide Arzneien werden therapeutisch gegen Venenleiden eingesetzt und haben eine gefäßschützende Wirkung, helfen gegen Ödeme, gelten als Lebertherapeutika und werden bei
Magen-Darmerkrankungen eingesetzt.