Fehu
Im heiligen Schoss der Familie wird der neue Erdenbürger empfangen und umwoben. Es ist Teil der Familie und vergrößert durch sein "Werden" die Familie selbst. Eines Tages wird es selbst über "Heim, Herd und Vieh" walten. Es ist der Beginn seines Seins.
Uruz
Mit beiden Beinen fest im Leben stehen soll das Kind. Dazu müssen wir ihm Werte und Normen vermitteln und seine Fähig und Fertigkeiten erkennen. Jeder Mensch ist ein Individium, dass nur auf SEINEN Beinen fest stehen kann, wenn wir ihm den Schoss von Fehu bieten können und somit sein wahres Selbst anerkennen und bestätigen.
Thurisaz
Aus der Gemeinschaft der Familie bildet sich das Geschöpf und löst sich wie ein Dorn. Die erste Trennung wird sichtbar. Doch noch ist es ganz stark mit der Familie verbunden und benötigt sie als Stütze
Ansuz
Dem Kind Wissen und weises Handeln zu vermitteln steht ausser Frage..., es ist notwendig, um wachsen zu können und ebenso notwendig um seinen Hagelkorn so in eine harmonische Einheit zu bringen, dass es zu einem erfolgreichen Menschen heranwächst. Es braucht Inspiration in seinem Leben. Ohne Kreativität und Phantasie wird es das Leben als schwermütig erachten.
Raidho
Kinder sind Bewegung und brauchen Bewegungsfreiheit. Wir sollten uns als Eltern nicht Gedanken darüber machen, wie wir Kinder am besten zur Ruhe bekommen, sondern wie wir ihnen soviel Bewegungsfreiheit zugestehen können, dass es konzentriert lernen und wachsen kann. Bewegung in der Natur ist hier das beste Beispiel für ein gesundes Wachstum.
Kenaz
Zielgerichtete Konsequenz! Wollen wir alles aufeinmal (siehe Kenaz geöffnete Seite) so können wir uns verstricken. Lieber kleine, aber durchgängig bestehende Regeln. Auch -> je zielgerichteter wir handeln, desto größer wird der Horizont des Kindes... vom Kleinen bis zum großen Wachstum
Gebo
Das Kind tritt in Interaktion mit sich und seiner Aussenwelt. Um sich zu integrieren, muss es lernen sich selbst in einen Ausgleich zwischen "Geben" und "Nehmen" zu bringen.
Wunjo
Die vielen Wünsche der lieben Kleinen. Was davon ist wirklich wichtig? Was können wir/kann es verwirklichen? Eltern sind hier gefragt, herauszufinden, welche Wünsche einen tatsächlichen Samen enthalten.
Hagalaz
Die Sturm und Drangzeiten eines jeden Kindes. Vom Beginn des Trotzalters bis hin zu seiner mitunter rebelllischen Jugend, müssen wir das Kind so zu nehmen wissen, dass sich aus ihm nicht ein verdrossenes Hagelkorn entwickelt, sondern alles in einer ausgewogenen Mitte bleibt. Die beiden Seiten von Hagalaz sehe ich als "Grenze" seines Selbst - es weiß, wie weit es gehen kann.
Nauthiz
Die Notwende. Auch "wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist"... Eltern haben sich entschieden für ein Kind die Verantwortung zu übernehmen. Diese Verantwortung endet nicht ab dem Zeitpunkt, in dem die Kinder 18 werden oder das Haus verlassen. Sie stehen ihr Leben lang in der (Mit)-verantwortung, ihr Kind zu stützen und im Notfall mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.
Isa
Darüber hinaus müssen Vater und Mutter Sorge tragen, ihr Kind für das (alleinige) Überleben standfest zu machen. Der Mensch mit dem Rückgrad.
Jera
Nicht nur an den Geburtstagen, im Sommer oder wenn es uns gerade gefällt sind Kinder etwas besonderes. Sie brauchen über das Jahr, über ihr komplettes Leben die Familie. Sie spiegelt den kleinen Menschen so wie er zu seinen Eltern steht, wie er zur Gesellschaft steht. Erziehung ist Spiegel. Erziehung spiegelt sich im Kind wieder.
Eihwaz
Schattenseiten des Ichs. Was gilt es zu bearbeiten? Wo liegen die Schwächen des Selbst und wie kann ich diese erfolgreich kompensieren? Für Eltern kann dies bedeuten: Hilfe in Anspruch zu nehmen, aus Situationen, die man selbst nicht zu bewältigen vermag.
Perthro
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft im Einklang bringen. Die Vergangenheit lässt sich nur für die Zukunft verändern, das Bemühen, sich in der Gegenwart immer wieder selbst zu hinterfragen steht an erster Stelle. NICHT aber darüber sein Leben lang zu sinnieren, was man alles falsch machte.
Algiz
Schutz allgemein. Eltern haben die Pflicht, ihre Kinder so zu schützen, dass Leben, Wohl des Geistes und der Seele nicht gefährdet werden.
Sowilo
Fröhlichkeit und Frohsinn sollte bei der Erziehung der Kinder an erster Stelle stehen.
Tiwaz
Wie ein Pfeil schießt der Sprößling in die Höhe. Er entwickelt sich, je nachdem, wie die Eltern wissen, ihm Uruz zu vermitteln. Dabei kann es sich um einen Querschläger handeln... oder entgegengesetzt in die sprichwörtliche Hose gehen. Doch wenn wir wissen, wie wir dem Kind ein festes Standbein (Selbstvertrauen, Mut und Stärke) vermittelt haben, so kann es wie ein schnellender Pfeil sein (Lebens-)ziel erreichen.
Materialien:
Kerzen
Naturmaterielien
evtl. einen schönen Stoff
Kaminhölzer (damit können die Kinder die Kerzen selbst entzünden)
Vorbereitung:
Dieses Ritual kann man daheim oder in der freien Natur (Wald) vollziehen. Für den Naturbereich sollte ein Korb mit den o.g. Materialien (außer den Naturmaterialien) gepackt werden. Für daheim sammelt man selbst (oder mit den Kindern) zuvor die Materialien zusammen.
Die Durchführung:
Beim Spazierengehen soll das Kind/die Kinder ihren Ritualplatz selbst aussuchen. Ist dieser gefunden darf der Stoff (oder eine Decke) ausgebreitet werden. Die Kerze(n) werden in der Mitte platziert. Im Anschluss wählt das Kind/die Kinder ihre Materialien, die sie finden können und drapieren diese nach ihrem Ermessen auf der Decke.
Dann versammeln sich alle Anwesenden um die Decke. Jemand kann eine Anrufung (oder auch nur ein "einfaches" Gebet) sprechen. Dies kann auch vom Kind selbst gesprochen werden (nach freier Wortwahl). Dann darf das Kind (mithilfe eines Erwachsenen) die Kerze(n) entzünden.
Nun kann der Ablauf nach eigenem Ermessen und nach Alter der/des Kindes/er gestaltet werden. Für die Kleinen eignen sich kurze Singspiele, die ihren Themenschwerpunkt auf die Natur legen (Beispiel: "Ich hol mir eine Leiter und stell sie an den Apfelbaum" oder "Steigt ein Büblein auf den Baum" etc.pp) Auch Geschichten eignen sich hier gut. Evtl. schon etwas zum Nachdenken, wie zum Beispiel, die Geschichte vom Apfelmännchen. Das erste "Ritual" sollte nicht zu lange gedehnt werden. Es soll Spaß machen und eine Hinführung sein. Im Anschluß bedankt man sich bei den Göttern, die Kerze wird erloschen. Die Naturmaterialien können an Ort und Stelle verweilen und vielleicht sind sie beim nächsten mal ja noch da? Oder aber wir nutzen die Gelegenheit, um das Gesammelte zur Weiterverarbeitung (Basteln, Spielen) mit nach Hause zu nehmen.
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